29/09/2024 von CK
Müssen wir jetzt alle auf Alkohol verzichten?
Ein Gläschen Wein am Abend kann nicht schaden, oder? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sagt: Doch und empfiehlt ganz auf Alkohol zu verzichten. Wie unsexy! Bestimmt geht es Euch nicht anders – immer häufiger lesen wir, dass jeglicher Konsum von Alkohol gesundheitsschädigend ist.
Selbstverständlich muss man Alkohol per se immer mit großem Respekt betrachten, aber ein gutes Essen mit einem guten Glas Wein gehört wirklich zu den schönsten Dingen auf dieser Welt! Und wenn ich nur daran denke, wie gemeinsamer Weingenuss die Menschen miteinander verbindet. Heute – und schon immer in der Geschichte. Mir kommt dabei sofort das Abendmahl in den Sinn – mit dem heiligen Grahl!
Nun bin ich kein Mediziner – aber seit wirklich vielen Jahren verfolge ich zahlreiche Studien zum Thema Wein. Und in diesen stand schon geschrieben – mäßiger Weinkonsum soll durchaus positive Wirkungen haben! Angefangen hatte es am 02. Januar 1996, als in den USA in den Nachrichten über das „French Paradox“ berichtet wurde. Die Aussage war: mit regelmäßigem Weinkonsum steigt ihre Lebenserwartung!
Unter anderem zeigte die „Copenhagen City Heart Study“, die bei 7234 Frauen und 6051 Männern über 12 Jahre durchgeführt wurde, dass das moderate Trinken von Wein die mittlere Lebenserwartung erhöhen kann, sowie weniger Probanden an Herzinfarkt und Schlaganfällen gestorben sind.
Diese These hatte übrigens Pearl bereits im Jahr 1926 in seinem Buch „Alcohol and longlivety“ aufgestellt, er fand aber seinerzeit im prohibitionistisches Amerika keinerlei Beachtung.
Generell lässt sich festhalten, dass der Wein entspannend auf unser Nervensystem wirkt und die Stimmung hebt. Ich glaube das ist ganz entscheidend – heute wird alles reglementiert, verboten – einfach unsexy gemacht.
Dabei war der Wein im gemeinschaftlichen Kelch – denkt an den hl. Grahl – schon immer ein Zeichen der Verbrüderung und der Gemeinschaft. Wir sollten uns wieder ein Beispiel am Abendmahl nehmen! Auch bei den alten Griechen war bekannt, die wichtigste Zeremonie des Tages war, dass nach dem Abendessen der gemeinsame Kelch mit Wein gereicht wurde.
Michel Montignac, Prof. Dr. Nicolay Worm, Norbert Becker mit Herbert Güss haben Bücher mit positiven Auswirklungen von moderatem Weinkonsum verfasst. Darin steht beispielsweise geschrieben:
- günstige Beeinflussung des Cholesterinstoffwechsels (das negative LDL- Cholesterin wird gesenkt und das positive HDL Cholesterin vermehrt)
- die Salicylsäure im Wein vermindert die Verklumpung der Blutplättchen
- Herzanfälle und Schlaganfälle können um 30 % gesenkt werden
- Verbessert die Wirksamkeit des Bauchspeicheldrüsenhormons Insulin und vermindert so den Alterszucker (bei Diabetikern muss der Kohlenhydratgehalt im Ernährungsplan berücksichtigt werden. Ungeeignet sind Weine mit hohem Alkoholgehalt und Süßreserven)
- Antioxidative Wirkung
- die Gefäßverkalkung wird verlangsamt
Man weiß, dass vor allem die Polyphenole gesundheitsfördernde Effekte besitzen. Diese kommen in den Traubenstielen, -schalen und -kernen vor. Sie bilden das Immunsystem der Traube, d.h. sie sorgen bei einer Verletzung der Beerenhaut für eine schnelle Wundheilung und können so Pilze und Parasiten abwehren. In chemischen Labors können die gesundheitsfördernden Stoffe des Weines identifiziert werden.
Das wirkvollste Polyphenol ist ein Stoff namens Resveratrol. Neben seiner antioxidativen Wirkung ist er auch in der Lage, den Cholesterinspiegel günstig zu beeinflussen. Am höchsten ist seine Konzentration in Spätburgunder und Cabernet Sauvignon.
Das Geheimnis des Weines liegt nun darin, dass die Polyphenole durch den Alkohol bestens konserviert werden. In Fruchtsäften werden die Verbindungen zu schnell abgebaut.
Oder ich lobe mir Hildegard von Bingen. Sie war überzeugt „Wein ist Medizin“ – und sie starb im Jahre 1179 im damals biblischen Alter von 81 Jahren.
Selbstverständlich muss man Alkohol immer mit Respekt betrachten, und nur in maßvollen Mengen konsumieren. Aber ich bin überzeugt, dass ein gutes Glas Wein zum Essen immer positiv sein wird – und der Genuss bewirkt viel Gutes – für Leib und Seele!