Unterwegs im Burgund

Das Burgund, eine wahre Schatzkammer für Weinliebhaber, hat mich mit seiner faszinierenden Vielfalt und seinem unverwechselbaren Charme tief beeindruckt.

 

1. Die Magie des Burgunds

 

Die Weinregion Burgund ist mit 30 000 ha Rebflächen recht überschaubar. Die berühmtesten Weinberge in den beiden Hauptregionen Côte de Nuits sind auf nur 22 km verteilt und in der Côte de Beaune auf 30 km. Aber zum Burgund zählt natürlich auch die im Norden gelegene Region Chablis und Côte d‘Auxerre. Im Süden folgen nach der Côte d’Or (das Herzstück mit der Côte de Nuits, Hautes-Côtes de Nuits, Hautes - Côtes de Beaune und Côte de Beaune) die Regionen Côtes Chalonnaise und das Maconnaise.


Seit 2015 gehören ein Teil der Weinberge zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Dörfer sind klein, überschaubar, sehr ländlich und ausgesprochen ruhig. Die Weingüter sind von außen oft gar nicht erkennbar, weil sie teilweise gar keine Besucher empfangen möchten. Andere Weingüter hingegen erkennt man am Schild „Degustation“. Die Weinhauptstadt Beaune lohnt immer einen Besuch. Das Wahrzeichen „Hospice de Beaune“ sollte man gesehen haben, sowie die vielen kleinen Restaurants mit tollen Weinkarten.

 

2. Erlebnisse bei den Weingütern

 

Zu den teuersten Weingütern der Welt zählt die Domaine la Romanée Conti. Da muss man für eine Flasche mehrere tausend Euro anlegen. Aber nur wenige haben überhaupt die Möglichkeit an eine solche Flasche zu kommen – sie werden zugeteilt. Dieses Mal sind wir rund um den berühmten Weinberg von Romanée-Conti gelaufen – da wird man schon ehrfürchtig!

 

Während viele berühmte Weingüter absolut „closed“ für Besucher sind, ist das berühmte Weingut Olivier Leflaive ein wunderschöner Anlaufpunkt. Sie haben ein Hotel mit wirklich sehr hübsch gestalteten Zimmer und einem hervorragenden Restaurant. Nachmittags bieten sie ihre Gästen an ein kleines oder großes Tasting zu buchen oder morgens eine Weinbergführung. Seine Weißweine, wie beispielsweise Meursault, Chassagne-Montrachet, Puligny- Montrachet oder Bâtard -Montrachet gehören zu den Besten der Welt! Für letzteren muss man im Einkauf ca. 850.- € pro Flasche rechnen (bei Montrachet wird das „t“ nicht ausgesprochen). Aber auch seine normaleren Weißweine, wie sein Bourgogne (tranken Prinz Harry und Meghan zu ihrer Hochzeit) und Rotweine sind wirklich sehr empfehlenswert!

 

3. Beeindruckende Weine des Burgunds

 

Die Burgunderweine haben für mich eine ganz besondere Bedeutung, besonders seit ich meine Leidenschaft für Wein mit einem außergewöhnlichen 1983er Gevrey-Chambertin entdeckt habe. Damals empfand ich diesen Wein so intensiv und traumhaft, dass ich wusste „Wein ist mein Ding“! Die Finesse, Mineralität und der unvergleichliche Trinkfluss machen diese Weine für mich immer wieder zu einem besonderen Genuss.

 

4. Begegnungen und Geschichten

 

Während meiner Reise hatte ich die Möglichkeit, nicht nur die Weine, sondern auch die Menschen und Geschichten hinter den edlen Tropfen kennenzulernen.  Bisher hatte ich im Burgund immer ein sehr straffes Programm mit vielen Weinproben. Dieses mal hatten wir etwas mehr Zeit im Gepäck. So konnten wir durch Reben und Dörfer wandern, da bekommt man auch nochmal einen ganz anderen Eindruck. Am meisten gefällt mir, dass selbst in dem kleinsten Bistro die Franzosen schon zum Mittagessen ein Glas Wein zum Essen trinken! Von inspirierenden Winzern bis hin zu gemütlichen Bistros, gab es zahlreiche schöne Momente.

 

5. Das Besondere am Burgund für Weinliebhaber

 

Wein prägt natürlich eine Region ganz intensiv! Das Burgund verkörpert für mich die Essenz des Weinbaus – eine Region, in der die Zeit stillzustehen scheint und die Weintradition tief in der Kultur verwurzelt ist. Die unprätentiöse Atmosphäre, die ehrliche Gastfreundschaft und die unvergleichliche Qualität der Weine machen das Burgund zu einem tollen Ziel für Weinliebhaber aus aller Welt. Für mich gibt es natürlich nichts schöneres als ein Restaurant mit leckerer Küche und einem tollen Glas Wein dazu!